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Glück, Mut und Gottes Hand

Wie Emil Bonetti den Krieg überlebte, desertierte und später als Kaplan Heimat für Heimatlose schuf.

von Elisabeth Heidinger - Carl Lampert Forum

forum@carl-lampert.at

 

Emil Bonetti, Sohn italienischer Einwanderer, wuchs in Hard in einer beengten Arbeitersiedlung auf. Musik war sein erstes Zuhause – Geige, Saxofon, Klarinette –, sein Talent brachte ihn 1940 in die Musikkapelle des Reichsarbeitsdienstes. Nach einem Aufenthalt zu Hause muss er zu den Gebirgsjägern nach Landeck einrücken und auf Hitler und Vaterland schwören. Zu dieser Zeit ist er lange nicht so religiös wie später. In Innsbruck kommt er bei einem Spaziergang an einer Kirche vorbei. Der anwesende Priester ist begeistert von diesem jungen wissensdurstigen Soldaten und lädt ihn zu sich nach Hause ein. Ein Schlüsselerlebnis, welches alles für Bonetti veränderte: Er begann zu glauben, tiefer und mit wachsender Klarheit.

 

Ein Fremder in vielen Ländern


Doch der Krieg rief ihn an die Front. Erst nach Russland, wo er leicht verwundet wurde, dann nach Nordafrika. Später auf Sizilien wurde er Dolmetscher, dann wurde er Zeuge der Bombardements, der Toten, der Sinnlosigkeit. Bonetti traf eine Entscheidung: „Ich wollte nie wieder schießen. Ich wollte studieren.“

Im Mai 1943 floh Bonetti. Zu Fuß nach Messina, mit dem Boot über die Meerenge, dann weiter nach Pescara. Dort täuschte er vor, als Italiener nur gebrochen Deutsch zu verstehen. Und wieder gelang es ihm weiterzukommen bis nach Ancona. Dort kehrte eine gute Tat zurück: Als Bonetti in Ancona in die Hände der Carabinieri fiel, schien alles verloren. Er hatte keine Papiere, keine Erklärung – doch genau in diesem Moment trat ein deutscher Soldat ein, den Bonetti wenige Tage zuvor gewarnt hatte, dass Einheimische Versorgungsgüter plünderten. „Das ist ein guter Mann“, sagte der Soldat – und Bonetti wurde freigelassen, wo er über Mailand nach Como kam und als erstes eine Kirche besuchte. Er blieb am Comersee und arbeitete als Emilio Bonetti als Bäckergehilfe.

 

Zuchthaus, Front und die Heimkehr


In Wörgl angekommen, begann er die Matura nachzuholen. Nach einigen Monaten verhaftete ihn die SS, ein Arzt – ein alter Nachbar – denunzierte ihn als Deserteur. In Innsbruck verurteilte man ihn wegen „Fahnenflucht im Felde“ zu fünf Jahren Zuchthaus. Doch Bonetti hatte in seinem Gnadengesuch behauptet, in amerikanischer Kriegsgefangenschaft gewesen zu sein – ein „Einfallsblitz“, wie er später sagte. Es rettete ihm das Leben.

Von Innsbruck nach Freiburg, über Fulda und Spandau ins Wehrmachtsgefängnis Fort Zinna, dann in ein Strafbataillon am Niederrhein. Nur wenige überlebten diese Hölle. Bonetti war einer von ihnen. Als der Krieg endete, stahl er ein Fahrrad, durchquerte das zerstörte Land mit einem Passierschein – und weinte, als er den Bodensee sah. Er war wieder daheim.

 

Ein Haus für Gestrandete


Was dann geschah, war kein Wunder, sondern Wille: Bonetti holte die Matura nach, studierte Theologie und wurde 1952 zum Priester geweiht.

Kaplan Bonetti blieb zeitlebens ein Seelsorger von Größe – hilfsbereit, zugewandt, mit wachem Sinn für das Leid der anderen. „Das Wichtigste ist und bleibt der Mensch“ – dieser Leitsatz war ihm gelebte Haltung. Er starb 2007 im Alter von 84 Jahren. Doch seine Geschichte lebt fort – in der Erinnerung derer, die ihm begegnet sind, und in jenem Haus, das bis heute Zuflucht bietet: für Gestrandete, Heimatlose, Hoffende.

Ein beständiger Beweis dafür, dass Menschlichkeit sich vielleicht nicht rechnet – aber rettet.

Veröffentlicht am 15.07.2025
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