
Aus der KirchenBlatt-Ausgabe Nr. 39 vom 23. Oktober 2025.
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Ingmar Jochum
In den vergangenen acht Jahrzehnten haben zahlreiche Menschen dafür gesorgt, dass das KirchenBlatt regelmäßig die Leser:innen mit informativen Berichten versorgt und unterhält. Von der Abonnentenverwaltung, zum Anzeigenverkauf, dem Layout und den Verfasser:innen der Berichte, bedarf es eines engagiertes Teams, um ein ansprechendes Printprodukt regelmäßig zu veröffentlichen. Das KirchenBlatt-Jubiläum soll nun auch Anlass sein, sich einmal anzuschauen, wie vor rund 60 Jahren in der KirchenBlatt-Redaktion gearbeitet wurde. In einer Zeit, in der Internet, Computer oder digitale Fotografie noch nicht zur Verfügung standen.
Aufgrund der Diözesanerhebung im Jahr 1968 wurde beschlossen, aus dem Kirchenblatt Tirol-Vorarlberg eine eigenständige Zeitung zu erstellen. Aus diesem Grund wurde eine Sekretärin gesucht. Roswitha Köck erinnert sich noch, wie damals alles vonstatten ging: „Der Leiter des Bischöflichen Seelsorgeamtes, Monsignore Ernst Hofer, lud mich zu einer Besprechung bezüglich des Postens als Sekretärin ein. Nach einer Vorstellung bei Prälat Gustav Glatthaar und Direktor Julius Lang bekam ich die Stelle. Der Dienstantritt erfolgte im Seelsorgeamt.“ Gleich zu Beginn des Jahres 1969 wurden mit dem designierten Verwaltungschef Pfarrer Gebhard Amann die Bezieherkartei von Innsbruck nach Feldkirch zurückgeholt. Damals hatte das KirchenBlatt rund 25.000 Abonnenten.
Im Februar 1969 wurde ein neues Büro eingerichtet und auch gleich die erste Ausgabe vorbereitet. „Meine Aufgaben waren Verwaltungstätigkeiten wie die Aboverwaltung, Kontakt zu den Pfarren und Bezieher:innen, Buchhaltung sowie Unterstützung der Redakteure“, erinnert sich Roswitha Köck.
Ende der Sechzigerjahre gab es keine technischen Hilfsmittel, wie man sie heutzutage verwendet. Alle Berichte lagen ausschließlich als handschriftliche Manuskripte vor, die auf der Schreibmaschine reingeschrieben wurden, es gab weder Internet, Computer noch Kopierer. Die erste Ausgabe erschien dann im März 1969. Das Papier wurde „hektographiert“, eine frühe Form des Kopierens, anschließend ausgeschnitten und aufgeklebt. Und das alles für rund 25.000 Bezieher:innen. Gedruckt wurde bei Thurnher in Rankweil. Gerhard Thurnher lieferte dann die Exemplare wöchentlich ins Seelsorgeamt. „Fleißige Helfer im Lager neben meinem Büro bewerkstelligten wöchentlich das Auszählen, Sortieren und Verpacken“, so Roswitha Köck.
Eine große Erleichterung brachte ab 1971 eine Abo-Verwaltung, die Roswitha Köcks Ehemann Helmut auf dem IBM-Großrechner bei Kunert in Rankweil erstellte. Computer kamen erst 1980 verbreitet auf den Markt. Mittels Lochkarten – jede Adressänderung kostete damals einen Schilling – wurden die Bezieher gespeichert und dann mit dem Programm auf dem Schnelldrucker Endlosklebeetiketten und Adresslisten ausgedruckt.
Erwähnenswert ist an dieser Stelle, dass die Heirat von Roswitha und Helmut Köck im Oktober 1971 nicht ganz unproblematisch war, wie eine Bestimmung im Dienstverhältnis besagte: „Wenn eine Dienstnehmerin heiratet, erlischt das Dienstverhältnis innerhalb von sechs Monaten nach der Verheiratung“. Da es aber eine Kannbestimmung war, wurde einvernehmlich von der Verwaltung des KirchenBlatts entschieden, Roswitha Köck als Sekretärin zu behalten. Auch die kommenden Jahre bewahrt die engagierte Sekretärin heute noch in guter Erinnerung. „Im Jahr 1981 endete aufgrund des Mutterschutzes, eine schöne und abwechslungsreiche Arbeit. Mit Chefredakteur Anton Fußenegger pflegte unsere Familie bis zu seinem Ableben 1993 ein herzliches Verhältnis, war er doch auch unser Traupriester und Taufpfarrer für unseren Sohn. Es gab regelmäßige Besuche, er und seine Köchin, waren gern gesehene Gäste in unserem Haus“, so Roswitha Köck abschließend.
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