
Aus der KirchenBlatt-Ausgabe Nr. 45 vom 4. Dezember 2025. Noch kein Abo? Dann gleich eines bestellen
Ingmar Jochum
Das Bildungshaus Batschuns hat über Jahrzehnte hinweg zahlreichen Menschen Raum für Begegnung, Lernen und Orientierung geboten. Damit ist es seit 60 Jahren mehr als nur ein Seminarhaus: Es war und ist ein Ort des Dialogs und der gesellschaftlichen Auseinandersetzung. Mit immer neuen, zeitgemäßen Bildungsangeboten, bleibt das Haus relevant: Es greift zentrale Fragen des Lebens auf und bietet Orientierung, Reflexion und Gemeinschaft.
Eigentlich gehen die Bildungsaktivitäten ja bereits zurück auf das Jahr 1947, als das Werk der Frohbotschaft Batschuns gegründet wurde und erste Bildungsarbeit leistete. Nachdem der Bedarf wuchs, wurde am 11. Juli 1965 das eigentliche Gebäude – zu der Zeit noch unter dem Namen Bildungshaus Pius XII. – durch den damaligen Bischof Bruno Wechner eingeweiht. Später erfolgte der Namenswechsel zu „Bildungshaus Batschuns“.
Bei all den wertvollen Errungenschaften der vergangenen Jahrzehnte soll nun der Blick in die Zukunft gerichtet werden. Das Bildungshaus steht vor einem weiteren Kapitel, das die Themen gesellschaftlicher Teilhabe, Kindheit, Spiritualität, das Altern und Sterben in den Mittelpunkt rückt. „Wir schaffen Räume, in denen Nachdenken, Austausch und Entwicklung möglich werden. Menschen suchen heute nicht nur Antworten – sie suchen Orientierung und Resonanz“, sagt Geschäftsführer Christof Abbrederis. In den vergangenen Jahrzehnten hat sich das Haus stetig gewandelt – von einem kirchlich getragenen Ort der Erwachsenenbildung, hin zu einem offenen Haus für Menschen in unterschiedlichsten Lebenssituationen. Dabei blieb eines konstant: der Fokus auf den Menschen – auf Begegnung und Bildung auf Augenhöhe.
Bis zuletzt war das Werk der Frohbotschaft Träger. Doch im Jahr 2024 ging man einen Schritt weiter: Die Trägerschaft wurde an eine neu gegründete kirchliche Stiftung übergeben, die das Haus nun gemeinsam mit drei Partnern — Caritas Vorarlberg, connexia, dem Vorarlberger Kinderdorf und dem Pastoralamt der Diözese Feldkirch — weiterführt. Die neuen Gesellschafter führen das Haus nun bewusst in die Zukunft.
Zuerst wird aber gefeiert: Das Jubiläum am 7. Dezember steht unter dem Leitwort „Würde“ – ein Begriff, der in Batschuns tief verwurzelt ist und zugleich richtungsweisend für die Zukunft bleibt. Symbolisch sichtbar wird das durch die Figuren des Bonner Künstlers Ralf Knoblauch: Seine sogenannten „Würde-König:innen“ gehen von Batschuns aus auf Bildungsreise an verschiedenste Sozialorganisationen in Vorarlberg – als leise, aber eindrucksvolle Erinnerung an das, was den gesellschaftlichen Zusammenhalt trägt.
Thematische Räume zu Kindheit, Alter, Spiritualität und gesellschaftlicher Teilhabe öffnen am Jubiläumstag den Blick auf das, was war – und das, was kommt. In Gesprächsrunden mit Solmaz Khorsand und Andreas Battlog SJ wird das Thema Würde aus unterschiedlichen Perspektiven beleuchtet. Dazwischen geben Einblicke in die Arbeit des Hauses und musikalische Akzente dem Tag seine eigene Spannung und Leichtigkeit. „Bildung ist hier nie Selbstzweck, sondern immer Beziehung – zwischen Menschen, Ideen und Generationen“, so Geschäftsführer Christof Abbrederis.
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Sonntag, 7. Dezember
10 Uhr: Eröffnung und Gottesdienst
ab 11 Uhr: Themenräume zu den Bildungsschwerpunkten des Hauses
Ab 14 Uhr: Impulsvortag und Gespräch zum Thema Würde mit Solmaz Khorsand, Journalistin und Autorin, sowie Andreas Batlogg SJ, Theologe und Publizist
16 Uhr: Entsendung der Königsfiguren des Bonner Künstlers Ralf Knoblauch auf Bildungsreise, an Sozialorganisationen in Vorarlberg.
Für die Musik sorgen die Chilimangaros (Jazz, Swing, Latin … Blues) und die Jungmusik Batschuns; im Außenbereich gibt es einen „kleinen Marktplatz“ mit regionaler Kulinarik.