
Frieden soll es werden, im Tierreich, aber auch zwischen den Völkern und Nationen. Es wird einer kommen aus dem Geschlecht des Königs David, der diesen Frieden bringt. So heißt es in der ersten Lesung. Wir wünschen uns alle den Frieden, in dieser friedlosen Zeit. Klingt es da nicht paradiesisch, dass einer allein diesen Frieden bringen kann? Mit den verschiedenen Gaben (Weisheit und Einsicht, Rat und Stärke, Erkenntnis und Furcht des Herrn) ist dieser Jemand ausgestattet. In der christlichen Tradition wurde noch die Frömmigkeit hinzugefügt, woraus dann die sieben Gaben des Heiligen Geistes entstanden. Ein Messias wird erwartet, der all diese Gaben in sich vereint. Dieser Erlöser stammt „aus dem Baumstumpf Ísais“, womit die Dynastie von König David gemeint ist. Das Volk Israel wartet auf diesen Jemand. In der ersten Lesung kommt zum Tragen, dass das Volk Israel von den weltlichen Herrschern immer wieder enttäuscht wurde. Daher hofft und erwartet Israel ein Reich, das von Gott selbst stammt – das himmlische Jerusalem. Die Armen werden dabei das erhalten, was ihnen zu Lebzeiten nicht zugekommen ist. Voraussetzung für diesen Frieden ist es, dass die Menschen und Völker das Gottesrecht annehmen. Dann wird
es Frieden geben.
Im Leben
Advent ist für uns die Zeit des Wartens und Erwartens. Wir warten auf diesen Jemand, der den Frieden bringt. Sind wir auch von irdischen Mächten enttäuscht worden? Wer ist für mich der Messias, der diesen Frieden bringen kann? Gibt es den Himmel auf Erden oder müssen wir uns auf den Himmel nach unserem Tod vertrösten? Wie können wir für andere, aber auch für uns selbst dazu beitragen, dass es bereits auf Erden einen Himmel geben kann?
Elisabeth Wertz ist Religionslehrerin und Pastoralassistentin im Südburgenland (derzeit in Elternkarenz). sonntag@koopredaktion.at


