
Weil Pfarrer Lukas Bonner seine priesterliche Aufgabe voll und ganz erfüllt, ist ihm die Zusage zur neuen Aufgabe nicht leicht gefallen. In Karl-Heinz Schneider hat er jedoch einen engagierten Missio-Referenten an der Seite, auf dem die Hauptlast der täglichen Arbeit liegen wird. Den ersten Berührungspunkt mit der Mission hatte der neue Direktor in der Kindheit durch den Kontakt mit den Franziskaner Missionsschwestern von Mariahilf und später als Hausgeistlicher im ehemaligen Bernardaheim. Er bringt eine Grunderfahrung von Mission mit, nämlich, dass er Kraft seiner Taufe und Firmung seinen Alltag christlich gestaltet und durch das eigene Leben versucht, für Christus Zeugnis zu geben.
Mission geht alle an
Das ist freilich der Auftrag aller Christ:innen. Für Lukas Bonner bedeutet Mission, dass er sich von Jesus angesprochen und berührt weiß. Und er teilt seine Erfahrungen mit Jesus und der Kirche: „Wenn wir nicht weitergeben, was wir selbst empfangen haben, hat niemand eine Vorstellung von der Schönheit und von der lebensgestalterischen Kraft des Glaubens – sowohl hier bei uns als auch irgendwo in der Welt“, erklärt der neue Missio-Diözesandirektor. Und er lässt sich von Jesus für seinen dreifachen Auftrag der Liebe im konkreten Alltag ansprechen: der Liebe zu Gott, zu sich selbst und zum Nächsten. Dafür hat er eine große geistliche Stütze für sein Leben und sein priesterliches Wirken: die Spiritualität des hl. Ignatius von Loyola. „Auf dieser baut die Marianische Kongregation – kurz MK – auf, der ich seit dem Priesterseminar angehöre. In der geistlichen Auseinandersetzung mit den Zielsetzungen der MK, die darauf abzielen, die eigene Taufberufung, also die je eigene Mission, im Alltag zu stärken, sehe ich ein großes Potenzial auch für meine Arbeit bei Missio“, erläutert der Priester. Lukas Bonner erklärt, dass Mission immer im Wandel sei: Während sie vor dem zweiten Vatikanischen Konzil nur die Aufgaben von Kirchenprofis gewesen ist, geht sie heute alle an und hat den Fokus auf der Not aller Menschen, egal ob sie getauft sind oder nicht. Es gehe nicht um nur Entwicklungshilfe sondern um die Beauftragung Jesus, der uns sendet.
Herzensanliegen- und Projekte
Der neue Missio-Diözesandirektor möchte den Kontakt mit Pfarren wieder aufnehmen, damit Vorurteile oder Missverständnisse gegenüber dem Auftrag der Päpstlichen Missionswerke abgebaut werden können. So können die Gläubigen den Blick über den eigenen Tellerrand in die Weltkirche wagen, damit die Sorge um die finanziell schwachen Diözesen im globalen Süden wieder mehr wahrgenommen werden. Die Förderung der Priesterausbildung ist eine Hauptaufgabe von Missio Österreich: In den letzten 50 Jahren konnten viele Seminare mitfinanziert und Priester ausgebildet werden. Dazu sagt Pfarrer Bonner: „Es ist für mich einfach nur schön zu sehen, mit wie viel Freude und Dankbarkeit sich in Afrika und Asien junge Männer auf den Priesterberuf vorbereiten und wer weiß: vielleicht ist einer von ihnen eines Tages ja sogar in einer Pfarrgemeinde in Vorarlberg tätig. Mission ist also immer etwas, das zu uns zurückkommt, ein Einsatz, der sich immer bezahlt macht für das ganze Reich Gottes.“