
Wir sind gesendet. Wir sind Boten und Botinnen der Botschaft Gottes, des Wortes Jesu. Wir sind gesendet in die Straßen, an die Plätze, in die Dörfer, in die Städte, schlicht gesagt in die Welt. Wir sind gesendet, genau an dem Ort, an dem wir leben, an dem wir arbeiten, in dem Umfeld, in dem wir uns bewegen, Zeugen und Zeuginnen des einen Gottes zu sein.
Sendung, der Begriff trägt eine große Tiefe in sich. Sich dessen bewusst zu werden, ist von Bedeutung.
Befähigt durch die Sakramente und ausgesandt am Ende jedes Gottesdienstes. Ermächtigung, Verantwortung und Anspruch liegen in unserer Sendung.
Ohne Wenn und Aber
Gesendet von Gott, gesendet zu den Menschen, als Zeugen, als Zeuginnen des einen Gottes, der einen Botschaft.
Das ist schon eine gewaltige Aufgabe, wenn man länger darüber nachdenkt. Nicht nur Christ, Christin zu sein, sondern auch dafür einzustehen, nicht nur mit Worten, sondern auch mit Taten, ja, mit unserem ganzen Sein. Nicht nur Dinge zu verurteilen, die falsch laufen, sondern bewusst dagegen zu arbeiten, bewusst etwas in die Hand zu nehmen, etwas zu verändern.
Und mehr noch, den Menschen mit jener Liebe zu begegnen, mit der auch Jesus zu uns in die Welt gekommen ist. Zu zeigen, dass Liebe und Frieden nicht nur ein Versprechen sind, sondern auch ein Auftrag. Ein Auftrag, der uns von Gott, von Jesus gegeben wurde. Der sich nicht auf eine ferne Zukunft bezieht, sondern auf die Gegenwart, in der wir stehen. Wir, die Boten und Botinnen, die Zeugen und Zeuginnen, gesandt in eine Welt, in der scheinbar das Recht des Stärkeren regiert, bewusst anders zu sein und ebenso bewusst sich für das Andere einzusetzen.
Katharina Schindelegger (33) ist Theologin und Journalistin. Sie ist in den Pfarren Ober Sankt Veit und Unter Sankt Veit – Zum Guten Hirten (Wien 13) als Pastoralassistentin tätig. sonntag@koopredaktion.at