
Der Gemeindeleiter Timótheus kennt von Kindheit an die heiligen Schriften des Alten Testamentes. Sie sind das geschenkte Wort Gottes an Menschen. Sie dienen zu Belehrung, Widerlegung, Besserung, aber auch zur Erziehung in der Gerechtigkeit. Die heiligen Schriften sind für die Menschen die Rüstung. Sie rüsten sie aus zu jedem guten Werk.
Nun wird Timótheus aufgefordert, das Geschenk des Wortes Gottes nicht nur in sich und für sich zu haben, sondern es auch anderen Menschen und in der Gemeinde zu verkünden. Auf dieser Basis – ausgerüstet mit dem Wort Gottes soll er auch auftreten, überführen, belehren, zurechtweisen und ermahnen. Dies soll auch in aller Geduld geschehen.
Der Schatz der Schriften – der Schatz des Wortes Gottes bleibt unersetzlich und grundlegend auch für uns Christ:innen im 21. Jahrhundert. Auch wir sind aufgefordert, dieses Geschenk an die kommenden Generationen weiterzugeben.
„Verkünde das Wort!“ Das geschieht bei den Gottesdiensten, aber auch darüber hinaus sowohl in den Familien als auch in den pfarrlichen und in überpfarrlichen Gruppen. Die Notwendigkeit der Verkündigung ist auch in unserer Zeit groß. Möge es gelingen, dass immer mehr Getaufte der Berufung zur Verkündigung des Wortes Gottes folgen und sie unbehindert verwirklichen können. Sie sollen auftreten und das Wort Gottes verkünden – ob gelegen oder ungelegen.
Dr. Mira Stare ist Bibelwissenschaftlerin an der Kath.-Theol. Fakultät Innsbruck und Pfarrkuratorin in der Diözese Innsbruck. sonntag@koopredaktion.at