Seitenbereiche:
  • zum Inhalt [Alt+0]
  • zum Hauptmenü [Alt+1]

Vorarlberger KirchenBlatt
Hauptmenü:
  • Informationen
    • Abo-Service
      • Kombi_Abo
      • Print_Abo
      • Digital_Abo
      • Geschenk_Abo
      • Schnupper_Abo
      • Gratis_Abo
      • Fasten_Abo
    • KirchenBlatt digital
    • KirchenBlatt Reisen
    • Für Werbekunden
    • Archiv
      • KirchenBlatt-2024
      • KirchenBlatt-2023
  • Digitalausgabe
  • Kalender
  • Personen
  • Kontakt
Menü
  • Informationen
    • Abo-Service
      • Kombi_Abo
      • Print_Abo
      • Digital_Abo
      • Geschenk_Abo
      • Schnupper_Abo
      • Gratis_Abo
      • Fasten_Abo
    • KirchenBlatt digital
    • KirchenBlatt Reisen
    • Für Werbekunden
    • Archiv
      • KirchenBlatt-2024
      • KirchenBlatt-2023
  • Digitalausgabe
  • Kalender
  • Personen
  • Kontakt
Inhalt:
Erzdiözese Wien / Schönlaub Stephan
  • Vorarlberger Kirchenblatt (617)
  • Aktuelles

"Taut, ihr Himmel, von oben"

Im Advent steht in den Pfarren ein breites Angebot an Rorate-Gottesdiensten zur Auswahl. Theologin Petra Steinmair-Pösel gibt Einblick in deren Entstehung und Bedeutung.

Von Petra Steinmair-Pösel

 

Am Morgen ganz früh aufstehen, obwohl es noch stockfinster ist und auch noch eine ganze Weile so bleiben wird. Durch die Kälte, manchmal auch durch Schneegestöber und eisigen Wind, in die Kirche gehen, die nur vom warmen Schein einiger Kerzen erleuchtet ist. Den Duft des Weihrauchs einatmen. Wieder die uralten, sehnsuchtsvollen Lieder singen - „Tauet Himmel den Gerechten …“. Den verheißungsvollen Texten lauschen und mich dabei in die lange Tradition jener stellen, deren Hoffnung über das Mess- und Kalkulierbare, ja das Menschenmögliche hinausreicht.

 

Licht inmitte der Finsternis

Sie spüren: Die adventlichen Rorate-Gottesdienste sind für mich emotional aufgeladen, wie wenige andere kirchliche Liturgien. Und sie erscheinen mir – gerade angesichts der großen umwelt- und gesellschaftspolitischen Herausforderungen, der nicht enden wollenden Kriege und der sich dadurch bisweilen breitmachenden Visions- und Hoffnungslosigkeit – unglaublich aktuell. Denn sie verbinden uns mit Menschen längst vergangener Zeiten und deren Hoffnung auf ein aufleuchtendes Licht inmitten der Finsternis: „Das Volk, das im Dunkel lebt, sieht ein helles Licht; über denen, die im Land der Finsternis wohnen, strahlt ein Licht auf.“ (Jes 9,1)


Benannt sind die Rorate-Messen nach dem lateinischen Introitus „Rorate caeli desuper et nubes pluant iustum“, der einen Ruf des Propheten Jesaja aufgreift: „Taut, ihr Himmel, von oben, ihr Wolken, lasst Gerechtigkeit regnen! Die Erde tue sich auf und bringe das Heil hervor, sie lasse Gerechtigkeit sprießen.“ (Jes 45,8) Entstanden sind diese Verse in der Zeit des babylonischen Exils (ca. 586–539 v. Chr.). Das Volk Israel hatte Jerusalem und den Tempel verloren und lebte in Gefangenschaft unter der Herrschaft Babylons, wo andere Götter verehrt wurden. So war die Situation geprägt von Hoffnungslosigkeit und der Frage nach Gottes Treue.


Eingebettet ist der sehnsuchtsvolle Ruf des Propheten in Verheißungen über Kyrus, einen persischen König, der als von Gott „Gesalbter“ (hebräisch maschiach) bezeichnet wird, ein außergewöhnlicher Titel für einen nichtisraelitischen Herrscher. Dieser Kyrus wird als Werkzeug Gottes dargestellt, das Israel aus der babylonischen Gefangenschaft befreien und die Rückkehr nach Jerusalem ermöglichen wird.

 

Gottesgeburt im eigenen Herzen

„Taut, ihr Himmel, von oben“ ist damit Ausdruck der Hoffnung auf das Eingreifen eines Gottes, der trotz der Erfahrung von Gefangenschaft und Exil als Herr über die gesamte Schöpfung und die kosmische Ordnung verehrt wird. Ein poetisches Bild für das Herabkommen von Gerechtigkeit und Heil, die die Erde durchdringen und heilen sollen. Es richtet sich sowohl auf politische Befreiung als auch auf eine tiefe, spirituelle Erneuerung.


Im christlichen Kontext wird der Vers nicht nur als Verheißung des Kommens Christi gedeutet, sondern gerade im Advent auch als Einladung verstanden, sich für die Gegenwart Gottes im eigenen Leben, oder – wie es die Mystiker:innen sagen – die Gottesgeburt im eigenen Herzen, zu öffnen. Der frühmorgendliche Gang in die Rorate kann dabei helfen, diese Tage achtsam zu erleben und der Sehnsucht nach der heilsamen Nähe Gottes Raum zu geben.

 

Petra Steinmair-Pösel

 

 

Aus dem KirchenBlatt Nr. 44 vom 28. November 2024. Zum Login der Digital-Ausgabe

 

Noch kein Abo? Dann gleich eines bestellen

Zum Kalender
Veröffentlicht am 27.11.2024
Drucken Teilen

Inhalt teilen

Bitte wählen Sie, auf welche Weise Sie die Seite teilen möchten.

Weitere Artikel

Bregenzer von Papst beauftragt

In einer feierlichen Zeremonie im Petersdom ernannte Papst Franziskus Johannes Schrott-Rüscher zum Ständigen Lektor....
Mehr lesen

Die, die Gott lieben

Die Äbtissin der Klaraschwestern, Sr. Rita Schmid, gibt Einblick in ihre Gemeinschaft.
Mehr lesen

Von der Zahntechnik in die Krankenhausseelsorge

MMag. Dr. Juliana Letina Troy hat nach dem Tod ihrer Oma Philosophie und Theologie studiert. Die gelernte Zahntechnikerin arbeitet im Landeskrankenhaus Rankweil.
Mehr lesen

Jetzt ist die Zeit

Für alle Kinder, auch für manche Erwachsene, ist es spannend, jeden Tag ein Türchen des Adventkalenders zu öffnen.
Mehr lesen
Du bist hier
  • Vorarlberger Kirchenblatt (617)
  • Aktuelles

Sie haben Fragen, Ideen, Rückmeldungen?

 

Kontaktieren

Sie uns!

 

kirchenblatt@kath-kirche-vorarlberg.at

Unser Büro

Bahnhofstraße 13

6800 Feldkirch

T +43 5522 3485-101

F +43 5522 3485-5
kirchenblatt@kath-kirche-vorarlberg.at

 

Öffnungszeiten

Montag bis Donnerstag von 9 bis 11 Uhr

Freitag von 9 bis 12 Uhr

  • Impressum
  • Datenschutz
Anmelden