
„Du sollst Vater und Mutter ehren“, haben die meisten im Religionsunterricht als viertes der zehn Gebote gelernt. Es kommt gleich nach den drei Geboten, die sich auf Gott beziehen. Die Beziehung zu den Eltern muss daher etwas Wichtiges sein. Tatsächlich sind die Eltern die ersten Vorbilder im Glauben für ihre Kinder. Ebenso prägt das Zusammenleben in der Familie auch die Haltung innerhalb des gesellschaftlichen Lebens. Lernen die Kinder in der Familie, dass Eltern hilfsbereit sind, werden sie eher anderen gegenüber so handeln. Das Familienleben ist eine Einübung in das gesellschaftliche Leben. Vater und Mutter haben die zentrale Vorbildrolle für ihre Kinder.
Bei dem Satz „Nimm dich deines Vaters im Alter an und kränke ihn nicht, solange er lebt“ aus der heutigen ersten Lesung geht es um die Zielgruppe der bereits erwachsenen Kinder. Wenn Eltern älter werden, gibt es das eine oder andere Wehwehchen, vergisst der Vater schon einmal, wo er die Brille hingelegt hat. Und trotzdem soll man die Eltern nicht geringschätzen, sondern sie in Zeiten des geistigen und körperlichen Abbaus schätzen. Schließlich waren wir Kinder auch auf ihre Hilfe angewiesen, als wir weder essen, noch sprechen oder gehen konnten. Sie haben uns in dieser Zeit unterstützt und waren vermutlich erfreut über jeden neuen Entwicklungsschritt des Sprösslings.
Im Leben
Wie erfahre ich die Kinder heute? Gibt es in der jüngeren Generation Werte wie Achtung (auch gegenüber der Umwelt) und Hilfsbereitschaft? Wie gestaltet sich in meinem Leben der Zusammenhalt zwischen den Generationen?
Elisabeth Wertz ist Religionslehrerin und Pastoralassistentin im Südburgenland (derzeit in Elternkarenz). sonntag@koopredaktion.at


