
Aus der KirchenBlatt-Ausgabe Nr. 40 vom 30. Oktober 2025.
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Joachim Schwald
Sternenkinder, auch liebevoll „Sternle“ genannt, sind Kinder, die den Weg ins Leben nicht geschafft haben. Zurück bleiben die Eltern mit ihrer Trauer um den Verlust ihres geliebten Kindes. Für betroffene Sternenkind-Eltern ist die öffentliche Wahrnehmung sehr wichtig für die weitere Trauerarbeit. Der Verein VergissMichNicht – Sternenkinder Fotografie hat sich neben der Fotografie von Sternenkindern das Ziel gesetzt, durch verschiedene Aktionen das Bewusstsein zum Thema Sternenkinder zu schärfen. Durch Aktionen wie „An Stern für a Sternle“ erfahren betroffene Sternenkind-Eltern eine breite Anteilnahme der Bevölkerung. Ein Stern als Symbol für das Sternenkind findet seinen Platz in der Gesellschaft. Und dieser Gedanke spendet Trost.
Die Aktion wurde von den Mitarbeiter:innen des Vereins vor zwei Jahren das erste Mal initiiert. Damals wurden die Sterne noch in mühevoller Handarbeit von den Vereinsmitgliedern selbst gegossen, geschliffen und weiterverarbeitet. Diese wurden dann in schönen Holzboxen bei einer überschaubaren Anzahl an Betrieben gegen eine freiwillige Spende abgegeben. Da diese erste Aktion überaus gut angenommen wurde und wurden seitens des Vereins Überlegungen über eine Fortsetzung der Aktion mit weiteren Abgabestellen angestellt.
Eine erste Anfrage in der Wirtschaftskammer Vorarlberg bei der Innung der Vorarlberger Gärtner und Floristen war sehr vielversprechend. „Wir haben nicht damit gerechnet, dass sich insgesamt so viele Betriebe der Vorarlberger Gärtner und Floristen dazu bereit erklären, die Aktion zu unterstützen“, berichtet Andreas Uher, Obmann des Vereins. „Wir sind dafür sehr dankbar“.
Auch bei der Katholischen Kirche Vorarlberg stieß die Aktion auf Anklang. Kurzerhand entschloss man sich zwei „Stern-Boxen“ – eine in der Buchhandlung Arche, eine im Bildungshaus St. Arbogast – aufzustellen. „Es freut uns sehr, diese wundervolle Aktion unterstützen zu können. Für uns bleibt der Aufwand gering, die Symbolkraft dieser Aktion ist aber sehr groß“, so Elisabeth Fenkart von der Buchhandlung Arche.
Die große Resonanz erforderte jedoch ein Umdenken. Eine Eigenproduktion war aufgrund der benötigten Menge an Sternen zur Ausstattung aller beteiligten Betriebe nicht mehr möglich. Mit der Lebenshilfe Vorarlberg konnte ein wertvoller Partner gefunden werden, welcher in der eigenen Werkstätte diese große Anzahl an Sternen für den Verein hergestellt hat. Weitere Sterne wurden von Claudia Schönenberger (FANTASIEvoll) produziert, die auch die benötigten Boxen entwarf. „Somit bleibt auch die Wertschöpfung aus diesem Projekt im Land. Einerseits bei einer sozialen Einrichtung und anderseits bei einem kleinen, regionalen Handwerksbetrieb“, freut sich der Vereinsobmann.
Landesweit finden sich somit ab November in ganz Vorarlberg rund 40 Betriebe, welche die Boxen mit den Sternen in ihren Geschäften aufgestellt haben. Die Sterne können gegen eine freiwillige Spende in den Geschäften mitgenommen werden und finden so einen Platz in der Gesellschaft.
Aus der KirchenBlatt-Ausgabe Nr. 40 vom 30. Oktober 2025.
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